Storys aus der Forschung

Gemeinsam Grenzen überwinden

Länger fit und zu­frieden leben, Brücken zwischen Kulturen schlagen, die Chancen der digitalen Trans­formation nutzen, besser koope­rieren und globale Heraus­forde­rungen adressieren: Entdecken Sie, wie UZH-Forschende unser Verständ­nis der Welt erweitern.

Dank medi­zinischen Fort­schritten leben Menschen länger. Die Alters­medizin versucht, die gesunde Lebens­spanne zu verlängern. (Bild: istock/PeopleImages)

Länger gesund und zufrieden leben

Ganz gesund

Im Alter länger fit bleiben und besser verstehen, wie die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zusammen­hängen: Am Healthy Longevity Center und am One Health Institute der UZH arbeiten Forschende aus unter­schiedlichen Disziplinen zusammen, um unsere Lebens­qualität nachhaltig zu verbessern. 
 

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Sich selbst immer wieder herausfordern, Ziele setzen, Neues wagen, sozial und körperlich aktiv sein, reisen und sich für die Gesellschaft engagieren. Das sind die Ingredienzien, um gesund und zufrieden zu altern. Die Forschung an der UZH zeigt, wie vielfältig das Alter ist und wie wir lange fit bleiben. Die Wissenschaft war bislang kreativ darin, zu erkennen, welche gesund­heitlichen Probleme Menschen im Alter haben oder haben werden. «Zurzeit werden 90 Prozent der Forschungs- und Innovations­arbeit auf 10 Prozent aller Alters­phänomene verwendet», sagt Mike Martin, «in unserer Forschung machen wir es umgekehrt und fokussieren auf die übrigen 90 Prozent.» Der Geronto­psychologe ist Co-Leiter des interdisziplinären Universitären Forschungs­schwerpunkts Dynamik Gesunden Alterns und Direktor des 2022 an der UZH dank der Velux-Stiftung neu gegründeten Healthy Longevity Centers.

«Uns interessiert nicht der Durchschnitt aller, sondern die Diversität und Heterogenität.»

Mike Martin

Direktor Healthy Longevity Center

Ziel des Centers ist, inno­vative Ansätze zu entwickeln, die die funktio­nalen Fähigkeiten und die Lebens­­qualität im Alter fördern. Dabei gilt es, die Vielfalt von Alters­phäno­menen im Blick zu haben. «Bisher hat die Alters- und Gesundheits­forschung danach gefragt, was über 65-Jährigen gemeinsam ist – da kommt man gemittelt schnell auf bestimmte Krankheits­risiken», sagt Mike Martin, «uns interessiert dagegen nicht der Durch­schnitt aller, sondern die Diversität und Hetero­genität.» So analysiert etwa die MOASIS-Studie mit Hilfe von digitalen Trackern das indivi­duelle Verhalten von älteren Menschen im Alltag, indem sie Mobilität, Aktivität und soziale Inter­aktionen misst. Auf diese Weise können Forschende besser analysieren, was ältere Menschen jeden Tag tun und wie sich dies auf ihre Gesund­heit auswirkt. 

Förderlich für die Gesund­heit ist es beispiels­weise, sich Ziele zu setzen. «Attraktive Ziele zu haben, ist eine wichtige Trieb­feder für unser Tun und unsere Zufrieden­heit», sagt Alexandra Freund. Die Entwicklungs­psychologin erforscht, wie und weshalb Menschen im Lauf ihres Lebens Ziele setzen und wie sich diese mit der Zeit verändern. Dabei zeigt sich: Während junge Erwachsene sich oft Ziele setzen, die auf Zugewinne gerichtet sind – etwa Karriere machen oder eine Familie gründen – geht es im Alter mehr darum, Verluste zu vermeiden oder zu kompensieren. Für alle Lebens­phasen gilt: Der Weg zum Ziel sollte eine positive Erfahrung sein. «Ist der Weg nicht gut, ist es das Ziel auch nicht», sagt Psychologin Alexandra Freund.

Mensch, Tier und Umwelt

Unsere Gesundheit ist von unseren bio­logischen Voraus­­setzungen und unserem Verhalten abhängig, sie ist aber auch untrennbar mit jener von Tieren und der Umwelt verbunden. Wie drastisch die gesell­­schaftlichen Auswirkungen von zoonotischen Erkran­kungen sind, also die Über­tragung von Krankheits­­erregern von Tieren auf den Menschen, haben HIV, SARS und zuletzt Covid-19 gezeigt. Um wirksam gegen Zoonosen, aber auch gegen die zunehmenden Anti­biotika­­resistenzen und viele weitere Gesund­heits­­risiken vorzugehen, bedarf es der inter­diszi­plinären wissen­­schaftlichen Zusammen­­arbeit in der One-Health-Forschung. Der Begriff «One Health» steht für einen Forschungs­ansatz, der verschiedenste fachliche Gesichts­punkte integriert, um die Wechsel­­bezie­hungen zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt zu verstehen. 

Die UZH übernahm 2023 eine Pionier­­rolle und gründete das europa­­weit erste universitäre One Health Institute. Die Ziele sind ambitioniert: «Die UZH hat das Potenzial und den Anspruch, länger­fristig national und inter­national eine Führungs­­position im Bereich One Health zu übernehmen», sagt Prorek­torin Elisabeth Stark. Schon heute gehört die UZH in vielen Forschungs­bereichen, die für den One Health-Ansatz grund­­legend sind, zu den führenden Universitäten. Die Vetsuisse-Fakultät und die Medizinische Fakultät bringen ihre Expertise zu Zoonosen, Wirk­mittel­­resistenz, Stoff­­wechsel­­erkrank­ungen und Krebs sowie ihre jeweiligen Kapazitäten in der Epidemio­logie und der Evolu­tions­­medizin ins Institut ein. Die Mathe­matisch-natur­­wissen­­schaftliche Fakultät steuert Wissen, Methoden und Daten aus den Pflanzen­­wissen­schaften und der Ökologie bei. Das neu gegründete One Health Institut bündelt diese inter­­diszi­plinäre Expertise, entwickelt diese weiter und setzt damit positive Impulse für ein ganz­­heitliches Gesund­­heits­verständnis.

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Länger gesund statt länger krank
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Setzen sich kritisch mit der Her­kunft von Sammlungs­objekten auseinander: Kurator Alexis Malefakis und die Direktorin des Völker­kunde­museums Mareile Flitsch begutachten eine Harz­fackel aus Rwanda.

Brücken zwischen Kulturen schlagen

Koope­ration, Kolo­nialismus und katholische Kirche

Missbrauchs­fälle in der katholischen Kirche durch­leuchten, die Herkunft von Kultur­gütern in Museen analy­sieren und die Evolution kooperativen Verhaltens erkunden: Forschende der UZH unter­suchen die Vergangen­heit und schaffen damit die Basis für eine gerechtere Zukunft. 

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Forschende des Historischen Seminars der UZH erforschen sexuelle Miss­brauchs­fälle im Umfeld der römisch-katholischen Kirche seit Mitte des 20. Jahr­hunderts. Dazu beauftragt wurden sie unter anderem von der Schweizer Bischofs­konferenz (SBK). In einer einjährigen Pilot­studie hat ein vier­köpfiges Forschungs­team unter der Leitung der Professor­innen Monika Dommann und Marietta Meier die Thematik unter­sucht. Einbe­zogen wurden nicht nur sämtliche Diözesen in allen Sprachr­egionen der Schweiz, sondern auch die staats­kirchen­rechtlichen Strukturen und die Ordens­gemeinschaften. Damit wurde die katholische Kirche in der Schweiz als Ganzes in den Blick genommen. Die Resultate der Pilot­studie wurden im September letzten Jahres anlässlich einer Medien­konferenz bekannt­gegeben.

Das Forschungs­team hat Belege für ein grosses Spektrum an Fällen sexuellen Miss­brauchs gefunden – von problematischen Grenz­überschreitungen bis hin zu schwersten, syste­matischen Miss­bräuchen, die über Jahre hinweg andauerten. «Bei den identifi­zierten Missbrauchs­fällen handelt es sich zweifellos nur um die Spitze des Eisbergs», sagen Monika Dommann und Marietta Meier. Das Pilot­projekt der UZH-Historikerinnen ist der erste syste­matische Versuch, sexuellen Miss­brauch im Umfeld der katholischen Kirche der Schweiz wissen­schaftlich zu erfassen und zu umreissen. In zukünftigen Projekten müssen gemäss dem Forschungs­team weitere Archiv­bestände konsultiert und die Daten­basis ausgebaut werden. Auf diese Weise werden sich detailliertere Aussagen über die quantitative Dimension sexuellen Miss­brauchs sowie zeitliche und geo­grafische Häufungen machen lassen.

«Bei den identifi­zierten Missbrauchs­fällen handelt es sich zweifel­los nur um die Spitze des Eis­bergs.»

Monika Dommann

Historikerin

Das Völker­kundemuseum der UZH (VMZ) setzt sich aktuell auch mit der eigenen Geschichte ausein­ander. Diverse Kultur­güter, die heute Teil der Sammlung des Museums sind, haben eine koloniale Vergangen­heit. Die Frage der Provenienz – die Herkunfts­geschichte – von Objekten beschäftigt derzeit viele Museen und Sammlungen. Im Februar letzten Jahres kam beispiels­weise eine Unter­suchung von Schweizer Museen (darunter auch das VMZ) und nigerianischen Partnern zum Schluss, dass ein Gross­teil der Kultur­güter, die Schweizer Museen aus dem einstigen König­reich Benin besitzen, geraubt wurden.

Was aber tun mit Objekten, deren Her­kunft unklar oder gar zweifel­haft ist? «Wir setzen auf den Dialog mit den Urheber­gemeinschaften», sagt VMZ-Kurator Alexis Malefakis. «Das Kontrast­programm zum schnellen Zurück­schicken ist, vertrauens­voll mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.» Für seine Ausstellung «Hochzeits­reise?», die bis Mitte April 2024 im VMZ zu sehen war, besuchte Malefakis etwa Dörfer in Rwanda, die er mit der Hilfe des Archäologen Andre Ntagwabira von der Rwanda Cultural Heritage Academy als Urheber­gemeinschaften von gewissen Objekten identifizierte. «Die Meinungen dazu, was mit den Objekten passieren soll, waren in den Dorf­gemein­schaften sehr unterschiedlich. Manche wollten sie zurückhaben. Andere sagten, es sei doch gut, dass wir uns darum kümmern», erzählt er.

Mit einem ganz anderen Aspekt des kulturellen Erbes beschäftigt sich Andrea Migliano. Die Anthro­pologin erforscht die Evolution von sozialen Netz­werken und der mensch­lichen Kooperation. Letztere ist seit mindestens 400’000 Jahren das Erfolgs­rezept des Menschen. Bereits die Urahnen unserer Gattung, die vermutlich dem Homo erectus zuzu­rechnen sind, organisierten sich in schlag­kräftigen Gruppen zur gemein­samen Jagd auf Wild­tiere. Die organi­sierten Beute­züge waren eine der Keim­zellen für kooperatives Verhalten, das uns als Spezies ausmacht: «Ohne kollektive Intelligenz hätten sich die Menschen nicht durch­setzen können», sagt Andrea Migliano.

Was sich in grauer Vorzeit abgespielt hat, lässt sich heute – zumindest im Ansatz – bei noch existierenden Jägern und Sammlern beobachten. Zum Beispiel bei den Agta, einer Volks­gruppe auf den Philippinen, die in abgelegenen Wald­gebieten nahe am Meer im Nord­osten der Insel Luzon leben. In den seichten Gewässern jagen diese Menschen in kleinen Gruppen unter anderem nach Tinten­fischen gemäss den überlieferten Regeln, die sie seit Jahr­tausenden kennen. «Die Kinder lernen früh, bei der täglichen Nahrungs­suche zu kooperieren», sagt Andrea Migliano, die seit gut zehn Jahren mit dieser Volks­gruppe arbeitet und ihre Lebens­weise erforscht. Für die Forscherin sind die noch bestehenden Jäger-und-Sammler-Gruppen die besten Anschauungs­beispiele, um zu verstehen, wie und weshalb sich kooperatives Verhalten beim Menschen entwickelt hat.

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Miss­brauch im Umfeld der katholischen Kirche
Erst­mals wurde einem unabhängigen Forschungs­team ermöglicht, in kirchlichen Archiven Akten über sexuellen Miss­brauch im Umfeld der katholischen Kirche einzu­sehen. Die Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich belegen 1002 Fälle sexuellen Miss­brauchs, die katholische Kleriker, kirchliche Angestellte und Ordens­angehörige seit Mitte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz begangen haben. 
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«Benin-Bronzen» unter der Lupe
In der «Benin Initia­tive Schweiz» haben sich acht Schweizer Museen zusammen­geschlossen, um im Aus­tausch mit Nigeria die Herkunfts­biografien ihrer Sammlungen aus dem König­reich Benin zu untersuchen. Vertreten ist auch das Völker­kundemuseum der UZH. Wir haben mit Afrika-Kurator Alexis Malefakis über das Projekt, die Limiten der Provenienz­forschung und die Frage der Restitution gesprochen.
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Was Europa über­sehen hat
Während Jahr­zehnten sah das Völker­kundemuseum der UZH seinen Auftrag darin, die Welt abzu­bilden. Heute arbeitet es die Geschichte der eigenen Sammlungen kritisch auf. Und versucht, die kolonial geprägte Geschichte seiner Objekte neu zu erzählen.
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Gemein­sam Tinten­fische jagen
Bereits die ersten Menschen erkannten, dass Arbeits­teilung und Kooperation viele Vor­teile bringen und das Über­leben sichern. Die Anthropo­login Andrea Migliano erforscht die sozialen Netz­werke heutiger Jäger-und-Sammler-Kulturen.
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Mit dem Fahri zur Arbeit
Die Schweizer Amischen im amerika­nischen Berne verständigen sich bis heute auf Shwitzer. Entstanden ist dieses aus dem Bern­deutsch von Emmentaler Täufern. Die Sprache ist aber keines­wegs archaisch, sondern höchst innovativ und quick­lebendig.
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Blick in das Forschungs- und Lern­zentrum OR-X am Balgrist, wo der OP-Roboter (rechts hinter dem Operations­tisch) getestet wird.

Digitali­sierung für alle

ChatGPT, digitale Zwillinge und operierende Roboter

Künst­liche Intelligenz ermöglicht neue Arten des Forschens. Sie eröffnet auch neue Perspek­tiven für Gesund­heitswesen und Medizin. Forschende der UZH beschäftigen sich mit den Chancen der digitalen Techno­logie und ana­lysieren mögliche Risiken.

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Als Ende 2022 die ameri­kanische Firma OpenAI den Chatbot ChatGPT lancierte, staunte die Welt. Viele waren über­rascht, was mit Hilfe von künst­licher Intelligenz alles möglich ist. So lassen sich mit dem Chat­bot mehr oder weniger elaborierte Texte generieren, wissen­schaftliche Papers kurz und knapp zusammen­fassen, aber auch Programme schreiben oder von der einen in die andere Program­mier­sprache übersetzen. Das wird auch das wissen­schaftliche Arbeiten verändern, ist Sprach­wissenschaftler Noah Bubenhofer überzeugt. ChatGPT sei ein Mix aus Program­mier­umgebung und Schreib­maschine. «Das heisst, als Linguist kann ich damit zum Beispiel eine quantitative Analyse der Wort­frequenz bestimmter Ausdrücke in einem Text­korpus machen lassen. Und ChatGPT kann den Code generieren, um diese Analyse in einer Grafik darzu­stellen.»

ChatGPT ahmt damit menschliche Intelligenz nach, ist aber selbst nicht intelligent. Sprach­modelle haben viele Fähig­keiten, werden als künstliche Intelligenz jedoch über­schätzt, sagt Bubenhofer. Ähnlich sieht das UZH-Rechts­wissenschaftler Florent Thouvenin, der sich schon seit längerem mit den Aus­wirkungen von algo­rithmischen Systemen und künstlicher Intelligenz auf die Gesell­schaft beschäftigt. «KI ist kein Wunder­werkzeug», sagt er, «Chat­bots wie ChatGPT können sehr schnell sehr viel rechnen – sie können aber weder verstehen noch denken und sie haben auch keinen eigenen Willen.» Thouvenin sieht vor allem zahl­reiche Chancen, die die neue Technologie bietet. Wichtig sei es, Anwendungen von künstlicher Intelligenz so zu erfassen, dass die Chancen genutzt und Risiken mini­miert werden können.
 

«KI ist kein Wunder­werkzeug, Chatbots wie Chat GPT können sehr schnell sehr viel rechnen – sie können aber weder verstehen noch denken und sie haben auch keinen eigenen Willen.»

Florent Thouvenin

Rechtswissenschaftler

Mit Partnern in Japan, Brasilien, Austra­lien und Israel analysiert Thouvenin im «AI-Policy-Projekt», wie verschiedene Rechts­systeme auf die grossen Fort­schritte bei der Entwicklung von KI reagieren. Dabei werden Staaten unter­sucht, die sich – wie die Schweiz – genau über­legen müssen, wie sie sich gegenüber den regulatorischen Super­mächten EU und USA positionieren wollen, um die Entwicklung dieser Techno­logien zu fördern und zu­gleich die eigenen Bürger vor Nach­teilen zu schützen. Die politische Diskussion zu diesem wichtigen Thema steht vieler­orts – auch in der Schweiz – noch am Anfang.

Künst­liche Intelligenz (KI) revolu­tioniert auch die Medizin. So können in Zukunft digitale Zwillinge erschaffen werden, die imitieren, wie unser Körper funktioniert. «Die digitalen Zwillinge werden unsere Partner sein, die uns begleiten und beraten», sagt Ärztin Claudia Witt dazu. Die UZH-Professorin und Co-Direktorin der Digital Society Initiative (DSI) hat an einem Strategie­projekt der DSI zur künst­lichen Intelligenz in der Medizin mitgearbeitet. Darin werden Zukunfts­szenarien entwickelt, wie KI künftig in der Medizin angewendet werden könnte. Eine dieser Anwendungen ist der Einsatz von digitalen Zwillingen. Am Konzept des digitalen Zwillings lassen sich «Kern­fragen der künftigen Anwendung von KI in der Medizin fest­machen», schreiben die Autor:innen.

Die digitale Technologie hält auch im Operations­saal Einzug. Schon heute werden Roboter im Operations­saal eingesetzt, allerdings orien­tieren sich diese nur anhand visueller Infor­mationen. «Man kann aufgrund moderner Bild­gebung eine Operation gut planen. Passiert jedoch etwas Unerwartetes, ist der Chirurg oder die Chirurgin auf das eigene Können und oft auch auf sein Gefühl ange­wiesen», sagt Mazda Farshad. Er ist Wirbel­säulen­spezialist und Medizini­scher Direktor der Universitäts­klinik Balgrist sowie Professor der Medizini­schen Fakultät der Universität Zürich.

Farshad arbeitet zusammen mit dem Grundlagen­forscher Philipp Fürnstahl an neuen modernen Robotern, die im Operations­saal als Assistenten eingesetzt werden können. Fürnstahl ist Professor für Orthopä­dische Forschung mit Schwer­punkt auf der Anwendung von Computer­technologien an der Universität Zürich. Beide Wissen­schaftler gehören zum Team des FAROS-Projekts (Functionally Accurate Robotic Surgery), das durch das Forschungs- und Innovations­programm Horizon 2020 der Europäischen Union gefördert wird.

Im FAROS-Projekt werden Operations­roboter entwickelt, die quasi sehen, hören und fühlen können. Das wird durch zahlreiche Sensoren und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ermöglicht. So lernen die Roboter mithilfe der Analyse vibro-akustischer Signale beispiels­weise Hören und Tasten. Dies geschieht unter anderem über Kontakt­mikrofone, die auf der Haut der Patienten angebracht sind und so die Resonanz der Schall­wellen im Körper messen.

«Wir haben im Balgrist ideale Bedingungen zum Testen dieser Roboter, weil wir im August 2023 eines der modernsten Forschungs- und Lehr­zentren für Chirurgie – den OR-X – eröffnet haben», sagt Fürnstahl. Das Projekt wird in einer ersten Phase durch das UZH-Förderprogramm TRANSFORM mit einer Anschub­finanzierung unterstützt. Der OR-X besteht aus einem voll­wertigen Forschungs-Operations­saal sowie mehreren Trainings­labors, in denen Operationen von A bis Z durchgeführt werden können. «Das ist auch für den medizinischen Nach­wuchs von grosser Bedeutung», so der Fürnstahl. «Sie lernen unter realen Bedingungen – auch mithilfe der Roboter.»

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«KI ist kein Wunder­werkzeug»
Künstliche Intelligenz kann uns das Leben in vielen Bereichen erleichtern. In der Techno­logie schlummern aber auch zahl­reiche Gefahren. Der Rechts­wissenschaftler Florent Thouvenin entwickelt mit aka­demischen Partnern rund um den Globus Ideen, wie KI optimal reguliert werden könnte.
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«Wie ein Schweizer Taschen­messer»
ChatGPT wird als künst­liche Intelligenz über- und als Sprach­modell unter­schätzt, sagt Noah Bubenhofer. Im Interview diskutiert der Sprach­wissenschaftler mit dem Philosophen Hans-Johann Glock und dem Computer­linguisten Rico Sennrich darüber, wie Chatbots Wissen­schaft, Universität und Arbeits­alltag verändern könnten.
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«ChatGPT hat uns die Augen geöffnet»
ChatGPT kann unter­schiedlichste Texte schreiben, verbessern, vereinfachen oder über­setzen. Welche Vorteile ergeben sich dadurch für die Lehre, wo liegen die Risiken? Eine Podiums­diskussion des Instituts für Computer­linguistik und der Digital Society Initiative suchte nach Antworten.
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«Digitale Drei­faltigkeit»
Die Digitali­sierung übernimmt gesell­schaftliche Funktionen der Religion. Der Glaube an göttliche Entschei­dungen wird durch den Glauben an die algorith­mische Selektion ersetzt, sagt Kommunikations­wissenschaftler Michael Latzer.
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Beten mit Alexa
Gottähnliche künstliche Intelligenz und Spiritualität online: Die digitale Technologie verändert heute Religion und Glauben. Und das religiöse Denken beeinflusst, wie wir neue Technologien wahrnehmen.
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Wir und unsere digi­talen Zwillinge
Künst­liche Intelligenz (KI) revolu­tioniert auch die Medizin. So können in Zukunft digitale Zwillinge erschaffen werden, die imitieren, wie unser Körper funktio­niert. Diese digitalen Doubles werden uns beraten und helfen, Krank­heiten zu diagnosti­zieren und zu behandeln.
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Operations­saal der Zukunft
Der neu­artige OR-X an der Universitäts­klinik Balgrist ist die 1:1-Kopie eines Operations­saals. Ärztinnen und Ärzte trainieren hier ihre Fertig­keiten und entwickeln gemeinsam mit Forschenden computer­unterstützte Operations­technologien. Chirurgische Innovationen gelangen dadurch schneller in die klinische Praxis, wovon künftige Patienten profi­tieren werden.
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Roboter mit Finger­spitzen­gefühl
Chirurgie ist Präzisions­arbeit. Ärztinnen und Ärzte benötigen viel Erfahrung und Fach­wissen, um während einer Operation alle Aufgaben zu meistern. Multi­sensorische Operations­roboter mit visuellen, auditiven und haptischen Sensoren sollen in Zukunft autonom einzelne Schritte von Operationen über­nehmen und die behandelnden Chirurginnen und Chirurgen unter­stützen. Daran arbeiten Forschende der Universität Zürich sowie Kliniker­innen und Kliniker im «FAROS»-Projekt.
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Mit­glieder des Teams von Cyril Zipfel am Depart­ment of Plant and Micro­bial Biology.

Gut zusammen­arbeiten

Starke Teams

Zusammen können wir vieles besser. Doch gutes Team­work ist bei weitem nicht selbst­verständlich. Wie Forschende der UZH zeigen, braucht es dazu vor allem eine offene Kommuni­kation und positive Gefühle.

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Als Team sind wir innovativer und flexibler: gemeinsam sind wir stark.  Für eine gute, erfolgreiche Zusammenarbeit ist aber nicht nur ausgezeichnetes Fachwissen ausschlaggebend. Als Schmiermittel für die Teamarbeit braucht es darüber hinaus so genannte Soft Skills und andere «weiche» Faktoren, die einem Team helfen, gut und effizient zusammenzuarbeiten. Dazu gehören etwa geteilte positive Emotionen.

Wie die Gefühle und damit die Leistung von Teams beein­flusst werden können, erforscht UZH-Ökonom Jochen Menges. Seine Forschung belegt: Wir leisten mehr, wenn (positive) Gefühle im Spiel sind. Teams mit einer positiven Grund­stimmung sind viel effizienter, weil die Team­mitglieder sich auf die Arbeit konzen­trieren können – und sich nicht damit beschäftigen müssen, zu sondieren, wem man trauen kann und wem nicht, wer seine Arbeit erledigt und wer nicht.

Allerdings: Wenn die Menschen gefragt werden, welche positiven Gefühle sie sich bei der Arbeit wünschen, dann zeigt sich, dass nicht alle das Gleiche möchten. Es gibt indivi­duelle, aber auch kulturelle Unter­schiede. Eine UZH-Studie hat die zwanzig wichtigsten Emotionen aufge­listet und diese über 18'000 Menschen in 35 Ländern vorgelegt. Das Ergebnis: Das am meisten genannte emotionale Adjektiv, das die Menschen gerne mit ihrer Arbeit verbinden würden, ist in den USA «stolz», in Japan «heraus­gefordert», in China «kompetent», in Deutschland und der Schweiz «zufrieden» und in Indien «selbst­sicher».

Es gibt Teams, die unter extremem Druck arbeiten müssen wie Astro­nauten, Forschende in der Arktis, Feuer­wehr­leute oder Teams auf Notfall­stationen in den Spitälern. Was diese erfolg­reich macht, erforscht der Psychologe Jan Schmutz. Er sagt: «Basis für den Erfolg ist, dass sich die Team­mitglieder sicher fühlen und sich ein­bringen können. Neben diesem Gefühl von Sicher­heit sind Team­reflexion und ein gemein­sames Verständnis der Arbeit die beiden weiteren Einfluss­faktoren für erfolg­reiche Teams.»

Die Corona-Pandemie hat viele Unter­nehmen dazu gezwungen, ihre Arbeits­modelle zu überdenken. Dazu gehört auch die UZH. Sie hat 2022 das 60/40-Modell eingeführt. Die Ein­führung wurde von einer Pilot­studie unter der Leitung der Psychologin Jennifer Sparr begleitet. Ziel war, innovative Formen der Arbeit zwischen Home­office, Büro und Labor zu entwickeln und zu testen. Das Ergebnis: Wichtig ist, mit scheinbar wider­sprüchlichen Anforder­ungen und Erwartungen umgehen zu können und gemeinsam im Team nach Lösungen zu suchen, mit denen alle einver­standen sind. Es gilt, eine Balance zu finden, die dafür sorgt, dass produktiv gearbeitet werden kann. «Mobiles Arbeiten erfordert mehr Struktur und zugleich mehr Flexibi­lität», sagt Jennifer Sparr.
 

«Mobiles Arbeiten erfordert mehr Struktur und zugleich mehr Flexi­bilität.»

Jennifer Sparr

Psychologin

Gerade bei Wissens­arbeiterinnen und -arbeitern ist es für die Produk­tivität und das eigene Wohl­befinden wichtig, sich regel­mässig über längere Zeit­perioden auf die eigene Arbeit konzen­trieren zu können. Bereits kurze, fokussierte Arbeits­blöcke von gesamthaft 30 bis 120 Minuten pro Arbeitstag erlauben ihnen in kurzer Zeit mehr zu erreichen, als wenn sie dauernd zwischen verschiedenen Aufgaben und Besprech­ungen hin und her wechseln müssen. Tools wie zum Beispiel das am Institut für Informatik der UZH entwickelte FlowTeams können helfen, zwischen Fokus­arbeit und Team­arbeit zu vermitteln.

Besonders anspruchs­voll ist, aus einer wissen­schaftlichen Idee ein markt­fähiges Produkt zu entwickeln. Oft werden dafür Startup-Unter­nehmen gegründet. Für den Erfolg solcher Firmen ist entscheidend, die richtigen Leute mit den passenden Fähig­keiten zu finden und mit ihnen ein schlag­kräftiges Team aufzubauen. Wie das gelingen kann, zeigen beispiel­haft die beiden UZH-Startups  MUVON Therapeutics (Entwick­lung einer neuartigen Therapie­plattform zur Regeneration von Skelett­muskelgewebe) und askEarth (KI-basierte Erschliessung von präzisen Geoinforma­tionen in Echtzeit),  die vom UZH Innovation Hub gefördert werden.

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Arbeiten und sich gut fühlen
Positive Emo­tionen sind die Basis, um produktiv und erfolg­reich zu arbeiten. Wie die Gefühle und damit die Leistung von Teams beein­flusst werden können, erforscht der Ökonom Jochen Menges. Dabei zeigt sich: Nicht alle wünschen sich das Gleiche.
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Die richtige Balance finden 
Vor der Corona-Pandemie haben UZH-Mitar­beitende eher wenig zu Hause gearbeitet. Mittler­weile hat die Universität das 60/40-Modell eingeführt. Eine Pilot­studie zeigt, wie die neue Arbeits­welt attraktiv und gewinn­bringend gestaltet werden kann. Der Schlüssel dazu: mit scheinbar wider­sprüchlichen Anforderungen umgehen.
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Dem Druck stand­halten
Der Psycho­loge Jan Schmutz erforscht, wie Teams unter extremen Beding­ungen arbeiten und was sie erfolg­reich macht. Die Basis für den Erfolg ist, dass sich die Team­mitglieder sicher fühlen und sich ein­bringen können.
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Zwischen fokussierter Arbeit und Team­work
New Work erlaubt mehr Flexibi­lität beim Organisieren und Struktu­rieren der eigenen Arbeit. Dies kann zu erhöhter individueller Produktivität führen, wohin­gegen die Team­arbeit öfters leidet. Wie bringen wir individuelle Arbeit und Team­arbeit nach­haltig unter einen Hut? 
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Leiden­schaft im Multi­pack
Um aus einer zündenden Idee eine erfolg­reiche Startup-Firma zu gründen, braucht es eine Vision, viel Know­how und eine gute Planung. Doch vor allem braucht es unter­schiedliche Menschen, die sehr gut zusammen­arbeiten.
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Verhaltensbiologin Marta Manser spürt im südafrikanischen Kuruman River Reserve mit Hilfe der Radiotelemetrie Erdmännchen auf.

Global forschen

Gemeinsam globale Heraus­forderungen meistern

Forschende der UZH arbeiten mit wissen­schaftlichen Partnern welt­weit zusammen, um Lösungen für drängende Heraus­forderungen zu finden – etwa zur globalen Gesund­heit, zum Klima­wandel oder zur Ökonomie. «Wir können die Probleme nur gemeinsam lösen», sagt Global Health-Forscher Jan Fehr.

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Infektions­krankheiten und Antibiotika­resistenzen verbrei­ten sich über Transport- und Reise­wege rund um den Erd­ball. Wie gefährlich das sein kann, hat die Covid-19-Pandemie gezeigt. Der Infektiologe und Global-Health-Forscher Jan Fehr arbeitet mit Partnern im indischen Bangalore zusammen, um Antibiotika­resistenzen insbesondere bei Tuberkulose­erkrankungen besser zu verstehen. Und er forscht in Uganda gemeinsam mit dem in Kampala an­sässigen Infectious Diseases Institute der Makarere-Universität zu HIV und Tuberkulose. «Geht es um solche gesund­heitlichen Heraus­forderungen, sitzen wir welt­weit alle im selben Boot», sagt Jan Fehr, «und wir können sie auch nur gemeinsam lösen.»

Auch Dina Pomeranz arbeitet mit Partnern aus Afrika zusammen. Die UZH-Ökonomin untersucht mit einem Team aus lokalen und inter­nationalen Forschenden, wie der Staat in Tansania und Kongo auf gerechte Weise mehr Steuern ein­nehmen könnte. Dies könnte dazu beitragen, die Armut in diesen Ländern zu be­kämpfen. Länder, in denen die Einkommen hoch sind, nehmen Steuern in der Höhe von 31 Prozent ihres Brutto­inland­produktes ein. Bei ärmeren Ländern sind es dagegen lediglich 12 Prozent. Als Folge müssen Entwicklungs­länder Schulden machen oder sind von inter­nationaler Hilfe abhängig, um dringend not­wendige öffentliche Güter wie Schulen, Strassen, Sozial­versicherungen oder das Gesundheits­wesen zu finanzieren. «Ausser einigen Ölprodu­zenten gibt es keine reichen Staaten mit tiefen Steuer­einnahmen», sagt Dina Pomeranz. 
 

«Ausser einigen Ölprodu­zenten gibt es keine reichen Staaten mit tiefen Steuer­einnahmen.»

Dina Pomeranz

Ökonomin

Ihre bis­herige Forschung führte Pomeranz vor allem nach Süd­amerika. In Chile und Ecuador stellte sich die Mehrwert­steuer als geeignete Möglich­keit heraus, um die Steuer­hinterziehung zu bekämpfen. «Firmen brauchen Quittungen, um ihre Aus­gaben von den Steuern abziehen zu können», sagt die Ökonomin. So entsteht eine Spur aller Verkaufs­transaktionen, die Behörden nach­verfolgen können. Für Verkäufer:innen wird es damit schwerer, Einkünfte vor dem Steuer­amt zu verbergen. Welche Mass­nahmen in Tansania und Kongo wirkungsvoll sein könnten, wird die weitere Forschung von Dina Pomeranz zeigen.

Feldforschung und Globalisierung

Die Mathe­matisch-natur­wissen­schaft­liche Fakultät der UZH (MNF) unterhält auf der ganzen Welt wissen­schaftliche Forschungs­stationen  – etwa um den Klima­­wandel zu analysieren oder um wilde Tiere in ihrer gewohnten Umgebung zu studieren. «Feld­­forschung stellt man sich zuweilen romantisch vor», sagt Stephan Neuhauss, Prodekan Forschung an der MNF, «das tönt nach Abenteuer, ist aber vor allem harte Knochen­arbeit.» Um erfolgreich im Feld zu forschen, braucht es neben der wissen­schaftlichen Expertise verschiedene andere Fähig­keiten. Zum Beispiel diplomatisches und kommunikatives Geschick, um mit lokalen Behörden und Regierungen zu verhandeln sowie mit den Menschen vor Ort erfolgreich zusammen­zuarbeiten. 

Mit der inter­nationalen politischen und ökonomischen Kooperation in der globalisierten Welt setzen sich die Politologin Stefanie Walter und der Ökonom David Dorn im Rahmen des Universitären Forschungs­schwerpunkts Equality of Opportunity auseinander. «Es gibt gerade in der populis­tischen Politik die Tendenz, dass man Wählern sehr viel verspricht und später die Versprechen nicht einhalten kann. Wie etwa im Fall des Brexits, bei dem der Allein­gang von Gross­britannien keineswegs zum erhofften Wirtschaft­sboom geführt hat. Solche Erfahrungen rufen uns in Erinnerung, dass die inter­nationale Zusammen­arbeit Vorteile bringt, die zu bewahren sich lohnt», sagt Dorn.

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«Wir können Probleme nur gemein­sam lösen»
Infektions­krankheiten und Antibiotika­resistenzen verbreiten sich über Transport- und Reise­wege rund um den Erd­ball. Zusammen mit Partnern in Indien und Uganda sucht der Infektio­loge Jan Fehr Lösungen für globale Gesundheits­probleme.
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Mehr Geld für den Staat
Um Wohl­stand zu schaffen, brauchen Staaten Steuer­einnahmen. In Ländern mit tiefen Ein­kommen trifft eine Steuer­erhöhung aber oft die Ärmsten. Die Ökonomin Dina Pomeranz sucht in Tansania und in Kongo nach Lösungen, damit das nicht passiert.
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«Wir haben viel zu verlieren»
Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg sind die beiden jüngsten Ereignisse, die die Globali­sierung auf die Probe stellen. Im Interview diskutieren die Politik­wissenschaftlerin Stefanie Walter und der Ökonom David Dorn über die Heraus­forderungen für die globale Zusammen­arbeit und ihre Zukunft.
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Toll­wütige Hunde in Uganda
Jährlich sterben in Uganda viele Menschen nach einem Hunde­biss an Tollwut. Gemein­sam mit der ugandischen Makerere-Universität arbeitet die Veterinär­epidemiologin Sonja Hartnack daran, das tödliche Virus wirkungs­voll zu bekämpfen.
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Berg­schimpansen und kalbende Gletscher
Forschen in der Wildnis: Die Mathe­matisch-naturwissen­schaftliche Fakultät der UZH unterhält Forschungs­stationen auf der ganzen Welt – etwa um den Klima­wandel zu analysieren oder um Tiere in ihrer gewohnten Umgebung zu studieren. Wir stellen fünf dieser Stationen vor.
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Mehr Vertrauen und bessere Noten
Das Miss­trauen zwischen ethnischen Gruppen ist für viele afrikanische Länder ein grosses Problem. Der Ökonom David Yanagizawa-Drott begleitet ein Projekt in Ghana, das versucht, Vertrauen zwischen den verschiedenen Ethnien zu schaffen und gleich­zeitig den Unter­richt zu verbessern.
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Mehr Kapital für Ghanas Klein­unternehmerinnen
Mikro­kredite helfen Klein­unternehmen, ihre Geschäfte auf- und auszubauen. Wie eine Feld­studie in Ghana zeigt, verlangen und erhalten Männer von Kredit­firmen mehr Geld als Frauen. Doch: Sind die Frauen besser informiert, beantragen sie oft höhere Kredite.
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