Personal und Infrastruktur
Arbeit an der UZH heisst primär Zusammenarbeit. Die UZH verbessert die Rahmenbedingungen dafür – digital, organisatorisch und räumlich.
Neue Technologien, digitale Plattformen und zunehmende Mobilität prägen die Lern- und Arbeitswelten der UZH-Angehörigen. Damit die UZH als Bildungsinstitution sowie als Arbeitgeberin attraktiv bleibt, entwickelt sie ihre Supportstrukturen und ihr Raumangebot nutzerinnen- und nutzergerecht weiter. Interne Abläufe und Services sollen noch effizienter organisiert werden. Dafür ist der Aufbau einer qualitativ hochwertigen Datenhaltung und eines koordinierten Datenmanagements eine Voraussetzung.
Wegweiser Richtung digitale Zukunft
Die UZH hat sich in Forschung und Lehre zum Thema «Digitale Transformation» prominent positioniert und verfügt in den Reihen ihrer Angehörigen über ein grosses Spektrum an Fähigkeiten und Wissen im Umgang mit digitalen Technologien. Um diese Kompetenzen weiter zu stärken und den Einsatz digitaler Technologien für Forschung, Lehre und Services zu koordinieren und zu beschleunigen, verabschiedete die Universitätsleitung 2023 eine Digitalstrategie. Zudem setzte sie ein siebenköpfiges Digital Strategy Board ein, das die Universitätsleitung in strategischen Fragen der Digitalisierung berät und bis Frühjahr 2024 eine Umsetzungsagenda erarbeitet. Die Digitalstrategie wurde unter Einbezug der UZH-Angehörigen entwickelt. Sie skizziert Zielbilder, denen sich die UZH in den nächsten Jahren schrittweise annähern will und gibt den Rahmen vor, in dem der Transformationsprozess erfolgen soll.
Fitnessprogramm fürs HR
In direktem Bezug zur Digitalstrategie der UZH steht das Projekt «HREvolution». Ziel ist, dass alle Mitarbeitenden der UZH effiziente und – wo sinnvoll – durchgängig digitalisierte HR-Dienstleistungen erhalten. Dazu werden zentrale und dezentrale HR-Services mit Blick auf die gesamte HR-Organisation besser aufeinander abgestimmt. Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen werden geklärt. Zudem wird der Berufungs- und Verhandlungsprozess so weiterentwickelt, dass er für angehende Professorinnen und Professoren der UZH effizient, fair und transparent ist und die strategischen Interessen der UZH unterstützt. Die ersten Projektarbeiten wurden 2023 abgeschlossen, die Umsetzung beginnt im Verlauf des Jahres 2024.
Raum für vernetzte Zusammenarbeit
Neu- und Umbauprojekte sind für die UZH eine Chance, Räume zu schaffen, die eine vernetzte Zusammenarbeit ermöglichen. Das Bildungs- und Forschungszentrum FORUM UZH wird diesbezüglich neue Massstäbe setzen. Im März 2023 bewilligte der Zürcher Kantonsrat den Objektkredit für das Grossprojekt, und im September wurde das Baugesuch eingereicht. Ein weiterer bedeutender Schritt war 2023 der Abschluss des Projektwettbewerbs für das PORTAL UZH. Das Forschungs- und Lehrgebäude spielt im Zusammenhang mit der Instandsetzung und der Erweiterung des Campus Irchel eine Schlüsselrolle.
Die UZH fördert den offenen und kreativen Austausch und schafft dafür geeignete Umgebungen.
Zur zielgerichteten Planung zukünftiger Entwicklungen müssen Fakultäten, Institute und zentrale Abteilungen ihre finanziellen Möglichkeiten optimal nutzen. Bisher organisierten die 300 Einheiten der UZH ihre Finanzen eigenständig. Das hat sich im grossen Ganzen gut bewährt. Die heterogene Finanzorganisation ist jedoch weniger effizient, sobald eine Einheit neue Schwerpunkte setzen will oder wenn sich neue Instituts- oder Geschäftsleitende in der UZH zurechtfinden müssen. Die UZH entwickelt deshalb ihre Finanzorganisation weiter. Ziel ist es, die finanzielle Führung aller Einheiten, seien sie gross oder klein, zu erleichtern und ein universitätsweit einheitliches Verständnis finanzieller Steuerung zu schaffen.
Um dies zu erreichen, wird die Finanzorganisation der UZH modular strukturiert. 2023 wurden im Rahmen des Projekts «Finanzielle Führung UZH» vier standardisierte Rollenprofile und drei Umsetzungsmodelle definiert: Unterschieden wird zwischen einer Leitungsrolle, dem Prozessmanagement, dem Ressourcenmanagement und der Finanzadministration. Die Rollen können je nach Umsetzungsmodell vollständig von Mitarbeitenden einer Einheit übernommen oder teilweise an andere Einheiten delegiert werden. 2024 beginnt die Umsetzungsplanung, in der alle Einheiten das für sie passende Modell wählen und die Rollen zugeordnet werden. Die modulare Finanzorganisation bringt Effizienzgewinne und entlastet die Führungspersonen. Sie vereinfacht die Einarbeitung neuer Mitarbeitender sowie den Wechsel von Mitarbeitenden von einer Einheit zu einer anderen. Sie begünstigt zudem den Wissenstransfer zwi-schen den Mitarbeitenden mit finanziellen Supportaufgaben.
Für die Qualität der Zusammenarbeit ist gute Führung grundlegend. Die UZH hat in den vergangenen Jahren ihre Weiterbildungsangebote zur Förderung der Führungskompetenzen ihrer Angehörigen ausgebaut und unter dem Dach der 2022 ins Leben gerufenen «Leadership and Governance Academy» vereint. 2023 wurde ein Leadership-Programm für neuberufene Professorinnen und Professoren lanciert – mit spezifischen Ergänzungskursen für hochqualifizierte Angehörige der Medizinischen und der Vetsuisse-Fakultät.
Die UZH verabschiedete 2023 eine Strategie für das Bau- und Immobilienmanagement bis ins Jahr 2032. Diese soll eine in jeder Hinsicht nachhaltige Raumentwicklung sicherstellen. Sie legt grosses Gewicht auf den Einbezug künftiger Nutzerinnen und Nutzer sowie die Zusammenarbeit mit Partnern der UZH im öffentlichen Sektor und in der Wirtschaft. Dieser partizipative Planungsansatz korrespondiert mit dem Ziel, Räume so zu gestalten, dass sie eine vernetzte Zusammenarbeit ermöglichen.
Im Zuge der Nutzungsplanung des FORUM UZH wurde diese Strategie bereits umgesetzt. Das zukünftige Hauptgebäude der UZH umfasst Raumfunktionen wie Lehre, Lernen, Forschung, Sport, Gastronomie und öffentliche Veranstaltungen. Indem es die verschiedenen Zweckbestimmungen miteinander verschränkt, wird es ein Ort des Austauschs – sowohl zwischen Forschenden, Dozierenden und Studierenden als auch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. An der Nutzungsplanung, die 2023 abgeschlossen werden konnte, waren die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer in 50 Arbeitsgruppen vertreten, wodurch integrative Lösungen gefunden wurden (siehe auch «Studium und Lehre»).
Die UZH engagiert sich für eine offene Wissenschaftskultur und arbeitet dazu auch mit anderen Hochschulen zusammen. So beteiligte sie sich 2023 am Open Access Strategy Review auf Bundesebene. Ein Fokus lag dabei auf dem Rechtsrahmen für wissenschaftliche Publikationen: Unter der Leitung der UZH wurde u.a. ein Gutachten zu einem möglichen Zweitveröffentlichungsrecht erstellt. Um das Publikationswesen wieder stärker in der Akademie zu verankern, baute die UZH 2023 im Sinne des Open-Access-Gedankens ihre Zeitschriftenplattform HOPE und das Repositorium ZORA aus.
Ein weiteres Anliegen der UZH im Zusammenhang mit Open Science ist die gemeinsame Datennutzung in der Forschung gemäss der FAIR-Prinzipien: Daten sollen auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sein. Ein bedeutender Schritt war diesbezüglich die Lancierung des Language Repository of Switzerland (LaRS). Es basiert auf SWISSUbase und ist ein disziplinenspezifisches Repositorium für Forschungsdaten von Linguisten, das national genutzt werden kann und die FAIR-Prinzipien erfüllt. Viele Forschende der UZH warben 2023 im Bereich Open Research Data erfolgreich Drittmittel von swissuniversities ein, um in ihren jeweiligen Forschungsgebieten die FAIR-Prinzipien zu implementieren. Um UZH-Forschende beim Datenmanagement zu unterstützen, wurde ein aus 20 Sachverständigen bestehendes «Data Stewards Network» gebildet. Verschiedene Veranstaltungen förderten zudem den kritischen Austausch zum Thema «offene Wissenschaftskultur» an der UZH.
Die Universitätsbibliothek (UB) und die Zentralbibliothek (ZB) stärken ihre bereits bestehende Partnerschaft, um die Informationsversorgung für Forschung, Lehre und Studium an der UZH zu gewährleisten und weiterzuentwickeln. In einer gemeinsamen Strategie legten sie 2023 fünf Schwerpunkte fest: «Open Science unterstützen», «Wissenschaft und Gesellschaft vernetzen», «Digitale Kompetenzen fördern», «Räume neu denken», «Mitarbeitende und Strukturen entwickeln». Die Umsetzung erfolgt 2024 bis 2027 in Phase III des Projekts «Aufbau Universitätsbibliothek».