Studium, Lehre, Weiterbildung
Um die Lehre voranzubringen, greifen an der UZH viele Hände ineinander. Die Initiative «Zukunft der Lehre an der UZH» fördert innovative Kooperationsprojekte und setzt Leitplanken für die Entwicklung.
Die Lehre an der UZH ist vielfältig und im Wandel begriffen. Digitale Technologie, Künstliche Intelligenz und ein sich rasch veränderndes gesellschaftliches Umfeld eröffnen neue Möglichkeiten, stellen die Hochschulen aber auch vor grosse Herausforderungen.
Dynamische Netzwerke
Für die Qualität universitärer Lehre sind kompetente und engagierte Dozierende eine Grundvoraussetzung. Sie sorgen für positive Lernerfahrungen und steigern die individuellen Zukunftschancen der Studierenden. Hochschullehre ist jedoch mehr als die Summe von Einzelleistungen. Sie ist das Ergebnis arbeitsteiliger Prozesse. Lehrqualität hängt von komplexen fachlichen, methodischen, organisatorischen, räumlichen und technischen Voraussetzungen ab. Um die Lehre weiterzuentwickeln, fördert die UZH deshalb die Zusammenarbeit. Kollegiale Netzwerke bieten allen an der Lehre Beteiligten fachliche Unterstützung und persönlichen Rückhalt. Sie stärken das Rollenbewusstsein von Dozierenden und damit auch die Lehrqualität. Überdies wirken sie als Ideengeneratoren und Impulsgeber. Die Zusammenarbeit in Teams, in die oft auch Studierende einbezogen werden, beschleunigt die Weiterentwicklung und Umsetzung zukunftsgerichteter Studienangebote.
Austausch zwischen den Hochschulen
Die UZH begreift sich als lernende Institution – auch in der Lehre. Der Erfahrungsaustausch und die gemeinschaftliche Entwicklung neuer Lehrformate erfolgen nicht nur universitätsintern, sondern auch hochschulübergreifend, zum Beispiel auf kantonaler Ebene im Rahmen der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH) oder international im Rahmen der Hochschulallianz «Una Europa». Drehscheibe für die disziplinen-übergreifende Lehre ist die schweizweit einzigartige «UZH School for Transdisciplinary Studies».
Fünf Handlungsfelder
Die universitäre Lehre ist Teil gesellschaftlicher und technologischer Veränderungsprozesse und gestaltet diese aktiv, offen und verantwortungsbewusst mit. Die UZH bekräftigte diese Haltung in ihrer 2023 lancierten Digitalstrategie und in den Grundsätzen zum Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz, die sie ebenfalls 2023 erliess. Die Weiterentwicklung der Lehre geht auf den fünf Handlungsfeldern voran, die 2022 im Rahmen der «Initiative Zukunft der Lehre an der UZH» definiert wurden: «Lehre gemeinsam weiterentwickeln», «Flexibles Lernen – ein Leben lang», «Horizonte erweitern», «Digitale Services verbessern», «Campus der Zukunft».
Die UZH unterstützt innovative Teams – und beschleunigt damit die Entwicklung zukunftsgerichteter Studienangebote.
Richtungsweisend für die Entwicklung der Lehre sind die sechs Qualitätskriterien des «UZH Curriculum», die im Rahmen der Initiative «Zukunft der Lehre an der UZH» formuliert wurden: Gute Lehre an der UZH ist demnach forschungsbasiert, lernzielorientiert, aktivierend, individualisiert, transdisziplinär und international.
Die Universitäre Lehrförderung (ULF) unterstützt Dozierenden-Teams dabei, Ideen für konkrete neuartige Lehrformate zu entwickeln, zu testen und umzusetzen. Die Mittel dafür betragen jährlich zwei Millionen Franken. Das Spektrum der Formate, die mit Hilfe der fünf Förderlinien bereits umgesetzt wurden oder derzeit entwickelt werden, reicht von praktischen didaktischen Werkzeugkästen über interne Schulungen bis hin zu interdisziplinären Modulen oder gar Studienprogrammen. Die Projekte strahlen auf die ganze UZH aus und setzen Standards für allgemeine Entwicklung.
Zur Förderung des fachlichen Austauschs unter Lehrverantwortlichen führt die UZH diverse Veranstaltungen wie beispielsweise den Tag der Lehre oder die Teaching Inspiration Week durch, hinzu kommen Workshops und Online-Plattformen. Das 2023 gegründete fakultätsübergreifende Netzwerk der Studienprogrammverantwortlichen stärkt die Qualitätsentwicklung auf curricularer Ebene.
Flexible Bildungsangebote bieten die Freiheit, individuelle Karrierepfade zu gestalten und sich auf Veränderungen in der Arbeitswelt einzustellen. Die UZH versteht sich als Vorreiterin im Hinblick auf das lebenslange Lernen und verfügt über ein gut ausgebautes Weiterbildungsangebot. In Zukunft soll das Angebot noch flexibler genutzt werden können. So sollen Microcredentials neue Möglichkeiten eröffnen, Zusatzqualifikationen in kleinen Lerneinheiten zu erwerben. Gemeinsam mit ihren Partneruniversitäten in der Hochschulallianz Una Europa exploriert die UZH derzeit Standards für Zertifikate, die Qualität, Transparenz, Vergleichbarkeit, Anerkennung und Übertragbarkeit gewährleisten sollen.
Die UZH nutzt ihre internationalen Netzwerke sowie die Beziehungen zu ihren strategischen Partneruniversitäten, um ihre Position im europäischen Hochschulraum zu stärken und sich mit einem innovativen und attraktiven Lehrangebot zu profilieren. Besonders eng kooperiert die UZH seit 2022 mit den Partneruniversitäten der Allianz Una Europa, um Ressourcen in der Lehre zu teilen und neuartige, teilweise auch virtuelle Lehrangebote zu entwickeln. Fortgeschritten ist der Aufbau gemeinsamer internationaler Bachelor-Studienprogramme in European Studies und Nachhaltigkeit. Die Allianz Una Europa begünstigt auch die internationale Zusammenarbeit unter Dozierenden (siehe auch «Forschung und Innovation»).
Die 2023 lancierte Digitalstrategie der UZH weist den Weg für die Weiterentwicklung der digitalen Services in der Lehre. Angestrebt werden erhöhte Flexibilität, Effizienz und Nutzungsfreundlichkeit. So soll es Studierenden zum Beispiel ermöglicht werden, über einen zentralen digitalen Zugangspunkt sämtliche Informationen und Services zu beziehen, die sie für ihr Studium benötigen.
Die Digitalstrategie formuliert auch die Grundhaltung der UZH zum Einsatz digitaler Technologie in der Lehre: Demnach ermöglicht die UZH ihren Studierenden, sich mit den vielfältigen Aspekten der digitalen Transformation auseinanderzusetzen, diese zu erleben und ihre Gestaltung zu erlernen. Studierende wie Dozierende werden befähigt, neue technologische Möglichkeiten wie die generative Künstliche Intelligenz unter Abwägung von Chancen und Risiken zu nutzen und die dafür nötigen Kompetenzen zu erwerben.
Mit der Weiterentwicklung der universitären Lehre verändern sich auch die räumlichen Anforderungen. Die UZH entwickelt den Campus entsprechend schrittweise weiter. Gegenüber klassischen Hörsaal-Settings werden flexible und funktional vielfältige Raumtypen für gemischte didaktische Settings wichtiger. Sie sollen zum Beispiel mehr Teamarbeit und Diskussion sowie die Verschränkung von Lehre und Forschung ermöglichen. Im Zuge der Nutzungsplanung für das zukünftige Bildungs- und Forschungszentrum FORUM UZH definierten Dozierende und Studierende im Berichtsjahr Standards für die Lernraumgestaltung, die auch als Blaupause für andere bauliche Projekte der UZH dienen.