Personal und Infrastruktur
Als Präsenzuniversität pflegt die UZH den lebendigen Austausch vor Ort. Daneben schafft sie Freiräume zur individuellen und flexiblen Arbeitsgestaltung.
Die Weiterentwicklung der Arbeitskultur an der UZH erfolgt auf einem Fundament, das auch in schwierigeren Zeiten trägt. Trotz der Belastungen durch die vorangegangenen Pandemiejahre war die Arbeitszufriedenheit an der UZH gemäss einer Befragung im Mai 2022 hoch. Die Mitarbeitenden gaben an, sich motiviert zu fühlen und in ihren Teams Wertschätzung, Vertrauen und Respekt zu erfahren. Gut bewertet wurden auch Aspekte wie Chancengleichheit und Diversität.
Neues Arbeitsmodell
Um auch zukünftig ein zeitgemässes und attraktives Arbeitsumfeld bieten zu können, entwickelt die UZH die Rahmenbedingen weiter. Die digitale Transformation verändert die Arbeitswelt, viele Arbeiten lassen sich ortsunabhängig erledigen. Die UZH lenkt die Dynamik dieses Wandels in die Bahnen einer schrittweisen und nachhaltigen Entwicklung. Sie orientiert sich dabei an ihrem Selbstverständnis als Präsenzuniversität mit einem inspirierenden Campusleben. 2022 führte sie ein neues Arbeitsmodell ein, das die Möglichkeiten zur individuellen und mobilen Arbeitsgestaltung erweitert, zugleich aber den Wert und die Bedeutung der Zusammenarbeit vor Ort betont. Diese gilt es zu pflegen und zu gestalten.
Gemeinsamer Lernprozess
Die Weiterentwicklung der Arbeitskultur an der UZH ist ein gemeinsamer, evidenzbasierter Lernprozess, der ein hohes Mass an Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Führungsstärke voraussetzt. Die UZH unterstützt diesen Prozess durch Befähigung ihrer Mitarbeitenden. In den letzten Jahren baute sie ihr Angebot zur Förderung von Führungskompetenzen Schritt für Schritt aus. Mit der Gründung einer Leadership and Governance Academy und einem Pilotprojekt zur Zukunft der Zusammenarbeit setzte sie 2022 diese Strategie fort.
Räumliche Entwicklung
Ziel der räumlichen Entwicklung der UZH sind Forschungs- und Lehrumgebungen, die optimal auf die Bedürfnisse der verschiedenen Disziplinen ausgerichtet sind. Schrittweise werden dabei neue Modelle erprobt, die eine flexible Nutzung ermöglichen. Pilotprojekte dazu laufen im 2022 eröffneten Laborbau des Functional Genomics Center Zurich, im Irchel-Neubau UZI 5 und im neu angemieteten Westpark. Für das Selbstverständnis der UZH als Präsenzuniversität, die den Austausch fördert, steht exemplarisch das geplante FORUM UZH.
Die UZH investiert nachhaltig in die eigene Zukunftsfähigkeit – durch Befähigung ihrer Mitarbeitenden.
Im Mai 2022 führte die UZH das neue Arbeitsmodell «Mobiles Arbeiten» ein. Es orientiert sich an den Erfordernissen einer Präsenzuniversität und nutzt zugleich die Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitsorganisation. Das Modell sieht vor, dass Mitarbeitende in der Regel zu 60 Prozent und mehr ihres jeweiligen Beschäftigungsgrades vor Ort an der UZH arbeiten. Darüber hinaus ist mobiles Arbeiten möglich, soweit es die betrieblichen Bedürfnisse und die Aufgaben der Mitarbeitenden zulassen. Wer ausschliesslich vor Ort an der UZH arbeiten möchte, darf das in jedem Fall tun. Die Führungskräfte der UZH sorgen in ihren Einheiten für die richtige Balance zwischen Präsenzzeit und mobiler Arbeit. Sie werden dabei von der Abteilung Personal unterstützt.
Austausch und Vernetzung
Ihrem Selbstverständnis nach ist die UZH eine eng verbundene Forschungs- und Lehrgemeinschaft, die vor Ort einen lebendigen Austausch pflegt. Gerade die Einschränkungen während der Pandemiezeit haben gezeigt, dass soziale Kontakt- und Vernetzungsmöglichkeiten vor Ort für Studierende essenziell sind. Dies gilt auch für Mitarbeitende: Präsenz vor Ort ist wichtig für die Identifikation mit der eigenen Arbeit, die soziale Einbettung und für die angemessene Beurteilung der Arbeitsleistungen durch ihre Vorgesetzten. Für den Teamzusammenhalt ist Kopräsenz, also die gleichzeitige Anwesenheit aller Mitglieder, grundlegend.
Aber auch mobile Arbeitsformen haben Vorteile: In Ergänzung zur Präsenzarbeit erlauben sie es, bestimmte Aufgaben zielführender zu erledigen und den Arbeitsalltag einfacher zu gestalten.
Positive Resonanz
Bei den Mitarbeitenden kommt das neue Arbeitsmodell gut an, wie eine im Sommer 2022 diesem Thema gewidmete Befragung zeigte. Die Mitarbeitenden begrüssen die flexibleren Regelungen und schätzen zugleich die Vorteile des Präsenzbetriebs. Gemäss den Befragungsergebnissen erwarten sie, dass sich das Modell positiv auf die Attraktivität der UZH als Arbeitgeberin, auf die Arbeitszufriedenheit und die Produktivität auswirken wird.
Die Ausgangslage bei der Weiterentwicklung der Arbeitskultur ist je nach akademischer Disziplin unterschiedlich. Deshalb wurde 2022 ein Pilotprojekt lanciert, in dem Professorinnen und Professoren aus allen Fakultäten Ideen dazu sammeln, teilen und ausprobieren, wie sich eine lebendige Campuskultur mit digitalen Technologien und mobilen Arbeitsformen verbinden und erneuern lässt. Unter Anleitung des UZH Center for Leadership in the Future of Work erproben sie gemeinsam mit ihren Teams Best Practices für eine zukunftsorientierte Arbeitsgestaltung. Die Ergebnisse des Pilotprojekts sollen der ganzen Universität neue Impulse vermitteln.
Die UZH baut auf ein hohes Mass an Autonomie und Eigenverantwortung ihrer Angehörigen. Entsprechend hoch sind die Ansprüche an die Führungsqualität auf allen Ebenen. Um die universitäre Selbstorganisation auf eine zukunftsfähige Grundlage zu stellen, hat die UZH in den vergangenen Jahren nachhaltige Professionalisierungsbemühungen in den Bereichen Leadership und Governance unternommen und damit in verschiedener Hinsicht Pionierarbeit geleistet. Im Zuge der Projekte «Stärkung der Führung UZH» und «Governance 2020+» wurden Führungsaufgaben neu zugeordnet und breiter abgestützt. Gleichzeitig wurden Massnahmen getroffen, um Führungskräfte aller Stufen, insbesondere auch Professorinnen und Professoren, bei ihren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen. Dazu wurde eine Reihe von Weiterbildungsangeboten und Veranstaltungsreihen ins Leben gerufen, darunter das CAS-Programm «Leadership und Governance an Hochschulen», das Leadership Development Program, der UZH Führungsdialog und der Onboarding Day.
Support unter einem Dach
Um die Angebote unter einem Dach zusammenzuführen und damit insgesamt zu stärken, wurde Ende 2022 die UZH Leadership and Governance Academy gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die Angebote zu koordinieren, Doppelspurigkeiten im Angebot zu vermeiden, Lücken zu erkennen, Neuerungen anzuregen, die verschiedenen Akteure zu vernetzen – und damit die Entwicklung eines gemeinsamen, hochschulspezifischen Führungsverständnisses aller UZH-Angehörigen zu fördern. Das neu entwickelte Leadership-Programm für Professorinnen und Professoren schliesst eine solche Lücke und wird 2023 zum ersten Mal angeboten.
Die Academy ist organisatorisch in das Center for Higher Education and Science Studies (CHESS) eingebunden, das über Hochschulentwicklung forscht und Beratungsfunktionen in diesem Gebiet wahrnimmt. Das CHESS bietet ein passendes Umfeld, um Weiterbildung, Beratung und Forschung im Bereich Leadership und Governance miteinander zu verknüpfen.
Mit der Leadership and Governance Academy investiert die UZH nachhaltig in die eigene Zukunftsfähigkeit – durch Befähigung ihrer Mitarbeitenden.
«Die durch die neue Regelung zum mobilen Arbeiten geschaffene Flexibilität ist sehr zu begrüssen. Für den Zusammenhalt in den Teams und für die Führungskräfte stellt sie jedoch eine neue Herausforderung dar. Ich bin überzeugt, dass wir aus den Erfahrungen lernen werden, den richtigen Umgang damit zu finden – zum Nutzen aller Beteiligten.»
Co-Präsidentin der Vereinigung des administrativen und technischen Personals (V-ATP)
«Gute Führung ist grundlegend für die Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit von Teams. Die Förderung von Führungskompetenzen ist deshalb ein wirkungsvoller Hebel für die Gesamtentwicklung der UZH.»
Em. Professor für Psychologie und Leiter der 2022 gegründeten UZH Leadership and Governance Academy
«Faire Chancen für alle UZH-Angehörigen ist ein wichtiges Anliegen. Die Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung zeigen, dass die UZH im Hinblick auf Chancengleichheit und Diversität auf einem guten Weg ist. Die Umsetzung der Diversity Policy und des Verhaltenskodex Gender Policy muss weiter vorangetrieben werden, damit wir den Bedürfnissen unserer Studierenden und Mitarbeitenden gerecht werden können.»
Leiterin Abteilung Gleichstellung und Diversität
«Die starke Bindung unserer Mitarbeitenden an die UZH ist ein Kapital, mit dem wir sorgfältig umgehen, sie ist nicht selbstverständlich. Inspirierende Arbeitsinhalte, wirksame, positive Führung sowie ermöglichende Arbeitsmodelle und -räume sind unabdingbare Beiträge der UZH als Arbeitgeberin, um diese Bindung zu rechtfertigen. Mit dem Ausbau dieser Beiträge sind wir auf gutem Weg, wir werden aber weiter hinschauen, zuhören und investieren.»
HR Leitung
«Ich bin wirklich begeistert von unserer neuen Arbeitsumgebung im neuen Gebäude UZI 5. Sie bietet genau die flexible Infrastruktur, die wir für unsere Forschung brauchen.»
Professor für Quantitative Biomedizin